Fabian Moll schließt mit Auszeichnung ab
Nicht nur, dass schon eine Promotion für einen Physiotherapeuten in Deutschland sehr ungewöhnlich ist, auch die hervorragende Note von 1,3 mit dem Zusatz „magna cum laude“, mit der Fabian Moll die Promotion Ende Mai abgeschlossen hat, ist besonders. „Wir freuen uns über diese herausragende Leistung“, gratulierte Geschäftsführer Karl Ehrmann dem an der Klinik für Manuelle Therapie angestellten 33-Jährigen.
Seit 2019 betreute Fabian Moll ein Forschungsprojekt unter dem Titel „Exoskelett bei Kindern und Erwachsenen mit infantiler Zerebralparese“, das er dieses Jahr erfolgreich abschloss. Künftig soll er nun die an die KMT angegliederte Gottfried Gutmann Akademie leiten, die 1993 gegründet wurde. „Hier wird gerade das künftige Konzept erarbeitet, das die Akademie nach zuletzt ruhigeren Jahren deutlich wiederbeleben soll“, erklärt Moll seine künftige Aufgabe an der KMT.
Die Ausbildung zum examinierten Physiotherapeuten hatte Fabian Moll nach drei Jahren 2014 erfolgreich beendet. Es folgten Bachelor- und Masterstudium an der Hochschule Osnabrück. – ein akademischer Werdegang, den überhaupt nur wenige Physiotherapeuten einschlagen. Geschätzt sind es unter zehn Prozent der Therapeutinnen in Deutschland mit Bachelorabschluss. Ein Bruchteil davon entschließt sich für ein Masterstudium. Der Masterabschluss gelang Fabian Moll 2020. Unterstützt von KMT-Chefarzt Dr. Jens Adermann schaffte es der Physiotherapeut dann auch, das von der Heinz und Anneliese Medaljon-Stiftung geförderte Forschungsprojekt in Kooperation mit der medizinischen Fakultät der Universität Duisburg Essen um das Promotionsstudium zu erweitern.
2022 und 2023 folgte dafür nötigen Veröffentlichung der positiven Ergebnisse in der internationalen Fachpresse. „Der Einsatz des Exoskeletts hat den Teilnehmenden der Studien ein positives Bewegungsgefühl während und nach dem Gangtraining mit dem Gangroboter gegeben“, fasst Moll die Ergebnisse zusammen. Die Kinder konnten – im Vergleich zu einer Kontrollgruppe - vor allem in den Dimensionen Stehen, Gehen und Springen vom zweiwöchigen Training mit dem Roboter profitieren. Die Veränderung war nicht nur statistisch signifikant, sondern auch klinisch relevant. Moll: „Der Einsatz moderner Technologien ist zukunftsweisend und zwingt uns die traditionellen Ansätze der Behandlung und Rehabilitation von neurologischen Patientinnen und Patienten zu hinterfragen.“