Dem Schmerz begegnen

Ein gutes Verständnis vom Schmerz und seiner Behandlung ist die Grundlage dafür, dass die Therapie motiviert und eigenverantwortlich mitgestaltet wird.

Experte der eigenen Schmerzerkrankung werden

Gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten tauschen sich die beteiligten Berufsgruppen aus dem ärztlichen, pflegerischen, psycho- und physiotherapeutischen über die vorliegenden Befunde aus und entwickeln auf dieser Grundlage einen individuellen Therapieplan. Ziel der Therapie chronischer Schmerzen ist die eigene Handlungskompetenz zu stärken. Patienten sollen Experten ihrer eigenen Erkrankung werden.

Ist der Schmerz erklärbar, wird er verstehbar und verliert bereits in diesem Schritt einen Teil seiner Bedrohlichkeit. Je mehr schmerzrelevante Einflussfaktoren identifiziert werden können, desto mehr hilfreiche Werkzeuge lassen sich erarbeiten. Dabei werden im Krankenhaus wichtige Weichen gestellt. Bisherige Verhaltensweisen werden hinterfragt, neue Verhaltensstrategien werden vermittelt. Diese Prozesse sind wesentliche Kernpunkte der "Multimodalen Schmerztherapie".

Genauso individuell wie die Geschichte, die zur Schmerzerkrankung geführt hat, sind auch die Wege aus dieser Erkrankung heraus. Das Wissen um die Ursachen der eigenen Schmerzen macht die Patienten zu Experten ihrer Erkrankung. Daher ist die ausführliche Aufklärung über die individuellen Einflussfaktoren bereits ein zentraler Bestandteil der Behandlung.

Ein gutes Verständnis von Schmerz und Behandlung ist die Grundlage dafür, die Therapie motiviert und eigenverantwortlich mitzugestalten. Angefangen vom Training verschiedener Muskelgruppen über Harmonisierung und Optimierung von Bewegungsabläufen, Verbesserung der Entspannungsfähigkeit des angespannten Körpers bis hin zu aktivem Eintreten für eigene Interessen und Belange soll die Therapie hilfreich sein und auf dem Weg unterstützen, auch weit über die stationäre Behandlung bei uns in Hamm hinaus.

Die Therapiemöglichkeiten, die dabei zum Einsatz kommen, sind vielfältig. die klassische Krankengymnastik, die Trainingstherapie an Geräten und im Wasser und physikalische Anwendungen sind dabei genauso wichtig, wie das Erlernen von Atem- und Entspannungstechniken. In Einzel- und Gruppengesprächen wird die theoretische Grundlage erarbeitet. Medikamente und Injektionen helfen, wenn der Schmerz so stark ist, dass eine Bewegung oder ein Training gar nicht möglich ist. Schmerzpsychotherapeutische Angebote ermöglichen es, gemeinsam individuelle Einflussfaktoren zu identifizieren und Möglichkeiten der Einflussnahme zu entwickeln.

Fundiertes Wissen über die eigene Erkrankung, Behandlungen wie auch die eigenverantwortliche Schmerzbewältigung ermöglichen es, dem Schmerz aktiv zu begegnen und der eigenen Hilflosigkeit zu entkommen. Die Ernährungstherapie, naturheilkundliche und osteopathische Techniken sowie die Sozialberatung runden das Therapieangebot ab.

Damit alle an einem Strang ziehen, tauschen sich alle Teammitglieder fast täglich aus und legen die nächsten Therapieschritte fest. Besonders komplizierte Fragestellungen werden auch in Form von Schmerzkonferenzen im Austausch mit Schmerzexperten anderer Kliniken und Praxen erörtert.

Gemeinsam wird ein über alle Abteilungen abgesprochenes Therapieprogramm erarbeitet und daran angepasst, wo Patienten eine Unterstützung benötigen und Stärken noch besser nutzbar machen können.

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