Diagnose Schmerzerkrankung — Unser Leistungsspektrum

In der Klinik für Manuelle Therapie werden Schmerzen jeder Art behandelt. Traditionell liegt der Schwerpunkt im Bereich von Schmerzen im Bewegungsapparat. Das heißt Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen. Aber auch Kopf- und Nervenschmerzen sowie Bauch- und Beckenschmerzen haben oft einen direkten Zusammenhang zum Muskel- und Skelettsystem, so dass diese Schmerzformen ebenso zum hauptsächlichen Therapiespektrum gehören.

In der Klinik werden Menschen jeden Alters behandelt. Für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Schmerzen steht ein eigenes spezialisiertes Behandlerteam zur Verfügung.

Rückenschmerzen, Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule

Rückenschmerzen gehören neben Kopfschmerzen zu den häufigsten Schmerzen überhaupt. Fast jeder Mensch wird im Laufe des Lebens mindestens einmal davon betroffen sein. Die Ursachen für Rücken- und Nackenschmerzen sind vielfältig. Zu den häufigsten gehören:

  • Bandscheibenvorfall, Bandscheibenvorwölbung, andere Bandscheibenerkrankungen
  • Degenerative Bandscheibenerkrankung
  • Osteochondrose
  • Arthrose der kleinen Wirbelgelenke („Facettengelenksarthrose“)
  • Wirbelgleiten
  • Skoliose
  • Osteoporose mit und ohne Frakturen der Wirbelkörper
  • Schmerzen nach Wirbelsäulenoperationen („failed back surgery syndrome“)
  • Funktionelle Schmerzsyndrome
  • Rheumatische Erkrankungen, z.B. Morbus Bechterew

Gerade Rückenschmerzen werden häufig durch Stress, Sorgen und Ängste verstärkt. Berufliche und private Überlastungssituationen, einseitige Körperliche Belastungen wie Schreibtischarbeit und fehlender sportlicher Ausgleich können die Beschwerden auslösen, verstärken und unterhalten.

So vielfältig wie die Ursachen sind daher auch die Therapieansätze in der multimodalen Therapie. Körperliche Aktivierung und muskuläre Stabilisierung sind feste Bestandteile der meisten Therapiekonzepte.

Gelenkschmerzen

Die Gelenke sind täglich einer erheblichen Belastung ausgesetzt. Angeborene Fehlstellungen wie z.B. die Hüftgelenksdysplasie oder berufliche Überlastung wie z.B. bei knienden Tätigkeiten sind Risikofaktoren für einen beschleunigten Gelenkverschleiß.

Schmerzen in den Gelenken entstehen zum Beispiel bei:

  • Hüftgelenksarthrose
  • Kniegelenksarthrose
  • Schultergelenksarthrose
  • Meniskusschäden im Kniegelenk
  • Sehnenschäden im Schultergelenk, „frozen shoulder“
  • Rheumatischen Erkrankungen

Gelenkschmerzen treten häufig als Teil einer funktionellen Schmerzerkrankung auf. Im Rahmen der multimodalen Therapie sind sie von großer Bedeutung, da sie häufig die Mobilität einschränken und der notwenigen körperlichen Aktivität im Wege stehen.

Kopfschmerzen

Kopfschmerzen treten ebenso wie Rückenschmerzen sehr häufig auf. Die Ursachen sind vielfältig, häufig werden auch Kopfschmerzen durch Probleme im Muskel-Skelett-System ausgelöst oder unterhalten. Die medikamentöse Behandlung stößt oft an Grenzen, in manchen Fällen wird auch eine zu häufige Medikamenteneinnahme zu einem Teil des Problems. Die in der Klinik für Manuelle Therapie am häufigsten behandelten Kopfschmerzen sind:

  • Cervicogener Kopfschmerz (muskulärer Kopfschmerz, Halswirbelsäulen verursachter Kopfschmerz)
  • Spannungskopfschmerz
  • Migräne
  • Medikamenteninduzierter Kopfschmerz
  • Gesichtsschmerz, Trigeminusneuralgie
  • Clusterkopfschmerzen

Neuropathische Schmerzen, Nervenschmerzen

Nerven sind Teil der regulären Schmerzübertragung im gesunden Körper. Verletzte oder erkrankte Nerven können jedoch auch hartnäckige Schmerzen auslösen die bei den Betroffenen zu einem hohen Leidensdruck führen. Die häufigsten Nervenschmerzen sind:

  • Chronische Nervenwurzelreizungen (Radikulärsyndrome), z. B. nach Bandscheibenvorfällen oder Operationen
  • Nervenschmerzen nach einer Gürtelrose, „Post-Zoster-Neuralgie“
  • Trigeminusneuralgie
  • Schmerzen der kleinen Nerven in den Füßen und Händen, „Polyneuropathien“
  • Chronische Schmerzen im Bereich der Nervengeflechte und Nerven nach Unfällen oder Operationen,
  • „Plexusschmerzen“
  • Nervenschmerzen bei Infektionserkrankungen, wie z. B. Borrelliose

Im Rahmen der multimodalen Schmerztherapie ergeben sich vielfältige Therapieansätze bei Nervenschmerzen.

Fibromyalgie

Patienten mit Fibromyalgie berichten häufig von einer langen Odyssee der Diagnostik und Therapie. Muskelschmerzen ohne sichtbare Veränderungen im MRT oder CT sind leider schwieriger zu verstehen. Das kann dazu führen, dass sich betroffene Menschen oft nicht ernst genommen fühlen oder auch Therapien angeboten werden, die nicht zielführend sind.

Dabei ist die Fibromyalgie kein Rätsel, sondern eine anerkannte Erkrankung mit klaren Diagnosekriterien und Therapieleitlinien.

Im Rahmen einer multimodalen Schmerztherapie können oft erstaunliche Verbesserungen erreicht werden. Die Aufklärung über das Krankheitsbild und mögliche Therapieansätze, der „edukative“ Ansatz steht dabei oft im Vordergrund.

Phantomschmerz und Stumpfschmerz

Nach Amputationen von Gliedmaßen können die Nerven verrückt spielen. Obwohl die Extremität physisch nicht mehr vorhanden ist, kann sie manchmal von Betroffenen gespürt werden. Dabei können auch Schmerzen im Bereich der amputierten Extremität wahrgenommen werden.

Diese Schmerzen können extrem hartnäckig sein und durch Berührung oder Behandlung der Extremität auch nicht mehr gelindert werden. Dies kann zu einer erheblichen psychischen Belastung der Betroffenen führen. Auch der Amputationsstumpf selbst kann, z. B. auch durch eine nicht optimal sitzende Prothese chronische Schmerzen verursachen.

Im Rahmen der multimodalen Therapie kommen häufig medikamentöse Ansätze zur Anwendung. Die Ergotherapie und Psychotherapie aber auch eine optimale orthopädietechnische Versorgung spielen aber ebenso eine große Rolle in der Behandlung.

Unterbauch- und Beckenschmerz

Chronische Schmerzen im Bereich des Unterbauchs und des Beckens sind häufiger als man denkt. Leider sind Schmerzen im Bereich der Genitalregion immer noch schambesetzt, so dass eine effektive Therapie verzögert werden kann. Ein interdisziplinärer Therapieansatz ist bei keiner Schmerzerkrankung so wichtig wie bei dieser.

Mit der Gynäkologie, der Urologie, der Inneren Medizin, der Allgemeinchirurgie und Proktologie aber auch der Orthopädie, Neurologie und Neurochirurgie treffen in dieser Körperregion zahlreiche medizinische Fachgruppen aufeinander. Dies führt leider manchmal dazu, dass Betroffene von Behandler zu Behandler geschickt werden ohne die Zusammenhänge ausreichend zu würdigen.

Im Rahmen der multimodalen Schmerztherapie können alle diagnostischen Ergebnisse zusammengebracht werden und ein tragfähiges Krankheitsmodell entwickelt werden. Häufige Krankheitsbilder sind:

  • Chronischer Beckenschmer, „chronic pelvic pain syndrome“
  • Dammschmerz, Anusschmerzen, Genitalschmerzen, Hodenschmerzen
  • Steißbeinschmerzen, „Coccygodynie“
  • Schambeinentzündung, „Symphysitis“
  • Piriformissyndrom
  • ISG-Syndrom
  • Endometriose
  • Chronischer Blasenschmerz

CRPS — Komplexes Regionales Schmerzsyndrom

Das CRPS, früher „Morbus Sudeck“, ist in seiner Entstehung immer noch nicht komplett verstanden. Nach einer Verletzung, die manchmal auch nur eine kleine Bagatellverletzung sein kann, kommt es zu Fehlregulationen im Nervensystem. Betroffen ist häufig eine Hand. Aber auch im Bereich eines Fußes oder andere Körperregionen kann das Krankheitsbild aufstehen.

Neben starken Schmerzen treten Fehlregulationen der Temperatur, der Durchblutung aber auch des Haar- und Nagelwachstums auf. Da das Krankheitsbild selten ist kann die Diagnostik manchmal verzögert werden und wertvolle Zeit verstreichen.

Im Rahmen der multimodalen Therapie geht es im ersten Schritt darum, die Diagnose zu bestätigen, dazu gibt es neben verlässlichen Diagnosekriterien auch technische Zusatzuntersuchungen. Bei bestätigter Diagnose kommen alle Facetten der multimodalen Schmerztherapie zur Anwendung. Die Ergotherapie, die physikalische Therapie aber auch die medikamentöse Therapie und Psychotherapie spielen eine wichtige Rolle.

Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen

Kinder sind keine „kleine Erwachsene“. Dieser Grundsatz der Pädiatrie drückt aus, dass sich der kindliche Organismus erheblich von dem erwachsenen unterscheidet. Bei Kinder treten andere Krankheitsbilder auf und auch die Schmerzursachen sind andere. Degenerative Veränderungen wie Arthrose spielen so gut wie keine Rolle, dafür sind funktionelle Schmerzsyndrome und Schmerzen durch angeborene Funktionsstörungen häufiger.

Um dieser Besonderheit Rechnung zu tragen kümmert sich in der Klinik für Manuelle Therapie ein spezialisiertes Behandlerteam um die kleinen Patienten. Häufige Schmerzbilder sind:

  • Kopfschmerzen
  • Bauchschmerzen
  • Rückenschmerzen

Ein besonderer Therapieschwerpunkt in der Klinik liegt traditionell im Bereich der schmerzhaften Funktionsstörungen bei Kindern mit spastischer Cerebralparese, einem Krankheitsbild welches bei einer schweren Hirnschädigung, z.B. durch Sauerstoffmangel bei der Geburt, entsteht. In diesem Bereich ist die Klinik für Manuelle Therapie eines der wenigen auf die funktionellen Muskel- und Skelettbefunde spezialisierte Krankenhaus.