Aktuelle Forschungsprojekte der KMT Hamm

Seit vielen Jahren unterstützt die KMT Hamm aktiv gemeinsam mit Partnern wie beispielsweise der Uni Luxemburg verschiedene Forschungsprojekte. In dieser Rubrik halten wir Sie über aktuelle Projekte und deren Ergebnisse auf dem Laufenden.

Teilnehmende für Kältekammer-Studie gesucht

Seit Herbst 2024 führt die Klinik für Manuelle Therapie gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen zwei Studien zur Wirkung der Ganzkörper-Kältetherapie im Zusammenhang mit der Therapie des Fibromyalgiesyndroms oder beziehungsweise einer Kniearthrose durch. Dr. Fabian Moll, der die forschenden Doktorandinnen Stella Gohlke und Anna Tsantekidis seitens der Schmerzklinik betreut, erklärt im Interview die Hintergründe des Forschungsprojektes und die erhofften Erkenntnisgewinne rund um die Kältetherapie, die die KMT seit rund eineinhalb Jahren in der hauseigenen -110°C-Kältekammer durchführt.

 „Bereits seit Jahren betreibt die KMT gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern wie der Universität Luxemburg oder jetzt der Universität Duisburg-Essen Forschung auf verschiedenen Ebenen. Warum ist das für das Haus bedeutsam?“
Dr. Fabian Moll: „Wir erhoffen uns damit wichtige Erkenntnisse für eine wirksame Schmerztherapie. Die Schmerztherapie kann ja von verschiedenen Seiten beforscht werden. Für uns steht die zentrale Frage: Wie können wir unsere Patienten noch besser versorgen? Denn unser Ziel ist es, ausschließlich wirksame Methoden anzuwenden und gleichzeitig unnötige Eingriffe zu vermeiden.“

Ihre Ansprechpartnerinnen

„Bei den beiden nun gestarteten Forschungsprojekten geht es vor allem um die Bedeutung der Ganzkörper-Kältetherapie in der Behandlung von chronischen Schmerzen. Wie genau ist denn der Ablauf für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer?“
Dr. Fabian Moll: „Wir haben in mehreren tausend Anwendungen Ganzkörper-Kältetherapie bereits sehr gute Erfahrungen beim praktischen Einsatz in der KMT gemacht. Nun möchten wir diese positiven Effekte wissenschaftlich und systematisch untermauern, da bisher nur wenige belastbare Studien dazu existieren. Für erfolgreiche Forschung ist der direkte Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis essenziell – genau deshalb bringen wir Forschende und Patientinnen bei uns zusammen."

„Können sich Interessierte für die Forschungsprojekte noch melden?“
Dr. Fabian Moll: „Für beiden aktuellen Forschungsprojekte suchen wir bis Ende 2025 freiwillige Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Fibromyalgie oder Kniearthrose, die bereit sind, über einen Zeitraum von zehn Wochen an einem strukturierten Behandlungsprogramm teilzunehmen.“ Alle, die sich mit Fibromyalgie oder Kniearthrose von den Studien angesprochen fühlen, oder weitere Informationen benötigen, können sich bei unseren beiden Doktorandinnen melden. Flyer zu den beiden Forschungsprojekten sind an der Pforte der Klinik für Manuelle Therapie zu erhalten.

„Auch wenn die Projekte noch nicht lange laufen, wann wären die Forschungsprojekte denn ein Erfolg aus Sicht der KMT und vielleicht auch der Uni Duisburg-Essen?“
Dr. Fabian Moll: „Zum einen wünschen wir uns, dass unsere beiden Doktorandinnen ihre Promotion mit hervorragenden Ergebnissen abschließen und in dieser intensiven Zeit wertvolle Erfahrungen im Bereich Wissenschaft und Forschungsmanagement sammeln. Doch der entscheidende Maßstab ist der Nutzen für die Patienten. Wir möchten genau herausarbeiten, ob und in welchem Maße die Ganzkörper-Kältetherapie einen Einfluss auf Menschen mit Fibromyalgie oder Kniearthrose hat. Jede Patientin und jeder Patient, die durch die Therapie spür- und messbare Verbesserungen ihrer Symptome im Alltag erfahren, bedeuten für uns einen Erfolg.“

„Immer auch mit der Möglichkeit, dass eine Studie die Wirksamkeit nicht untermauert?“
Dr. Fabian Moll: „Selbstverständlich gehört auch das zur Forschung dazu. Auch das wäre ja am Ende eine Erkenntnis im Sinne der Patienten. Aufgrund der positiven Wirkung, die wir in der praktischen Anwendung betrachte, wären solche Ergebnisse mit dem Auftrag verbunden, sich nochmal intensiver mit dem Thema zu beschäftigen und herauszuarbeiten, „wer profitiert von was wie viel“. In der Forschung gibt es selten schwarz-weiß Ergebnisse, sondern ein strukturiertes auseinandersetzen mit Themen. Und da sind wir mitten im Prozess.

Foto Dr. Fabian Moll
Dr. Fabian Moll